Stadtteilkonzept Oberlar

06.06.2016

Stadtentwicklungsausschuss am  09.06.2016 

Hier: Ergänzung zu TOP 2 - Gemeinsamer Antrag von CDU und GRÜNEN 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

namens der Fraktionen von CDU und GRÜNEN bitten wir als Ergänzung zu TOP 2 nachfolgenden Antrag zur Abstimmung zu bringen:

Stadtteilkonzept Oberlar

Beschlussentwurf: Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt den Entwurf des Abschlussberichtes der Planergruppe Oberhausen mit den in der Sachdarstellung aufgeführten Anregungen und Hinweisen zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgeschlagenen Maßnahmen vertieft auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen und für die Haushaltsberatungen einen Prioritätenvorschlag mit Kostenschätzung beizufügen. Die Anregungen aus dem Abstimmungsgespräch von 26.1.2016, soweit diese keine gegenteiligen Positionen zu den nachfolgend genannten Punkten beinhalten, sollen Berücksichtigung finden.

Folgende Maßnahmen sollen vorrangig bearbeitet werden. Zudem sind die beigefügten Gestaltungs- und Handlungshinweise der CDU- und der Grünen Fraktion zu berücksichtigen.

1. Für die Sieglarer Straße soll eine Gesamtplanung zur Neuordnung des Straßenraumes und des Parkraumes (einschließlich Begleitgrün) unter Berücksichtigung der im Anhang genannten Anforderungen erstellt werden.  

2. Der Hügel am Ortseingang Willy-Brandt-Ring ist gärtnerisch neu zu gestalten. Die Verwaltung wird um eine eine Kostenschätzung für Umgestaltung und regelmäßige fortlaufende Pflege gebeten.

3. Die Bahnstraße soll im oberen Einbahnstraßen-Bereich für gegenläufigen Radverkehr mit sicherer Wegeführung geöffnet werden. Hierzu soll die Verwaltung geeignete Maßnahmen vorschlagen.  

4. Die einseitige Öffnung der Verkehrsführung im Talweg von der Bahnstraße kommend in Richtung Sieglarer Straße wirkt sich für den Autoverkehr positiv aus. Allerdings muss die nun verminderte Sicherheit für den gegenläufigen Radverkehr deutlich verbessert werden. Die Ecke Bahnstraße/Talweg ist fußgängerfreundlich zu gestalten. Die Verwaltung wird gebeten, für Umbaumaßnahmen Vorschläge zu erarbeiten. 

Begründung:

Das Stadtteilentwicklungskonzept Oberlar und die Bürgerbeteiligung haben viele Hinweise und Anregungen für die zukünftige Entwicklung des Ortsteils Oberlar gegeben. Nun sollen vordringliche Maßnahmen zu einzelnen Themenbereichen genauer geprüft und realisiert werden. Für die Sieglarer Straße und ihr Umfeld besteht Handlungsbedarf, um die Verkehrssicherheit und die Bedingungen für die  Nahversorgung im Ortsteil zu verbessern. Die Häufung von ähnlichen Angeboten der Fast-Food- und Imbissgastronomie, die über den Bedarf der Oberlarer Bewohner hinaus gehen, sowie häufige Inhaber- und Geschäftswechsel sind nicht wünschenswert. Eine Aufwertung des Straßenraumes soll Oberlarer Kundschaft aller Altersgruppen zum Einkauf im Ortsteil anregen und Händler mit vielfältigerem Angebot (z.B. Blumen, Geschenke) motivieren, sich wieder dauerhaft in der Straße anzusiedeln.

Mit freundlichen Grüßen    

Alfons Weißenfels                Timo Keiper                                 Alexander Biber
Stadtverordneter CDU       Stadtverordneter CDU           Vorsitzender CDU-Fraktion

Imke Geske                                                                                       Edith Geske
Sachkundige Bürgerin Grüne                                                    Stadtverordnete Grüne  

Anlage zu TOP 2 der SteA-Sitzung vom 09.06.2016

Gestaltungs- und Handlungshinweise zum Stadtteilentwicklungskonzept Oberlar

1. Erneuerung des Straßenraumes Sieglarer Straße zwischen Unterführung und Ortseingang L332: 

a) Busbegegnungsverkehr muss gewährleistet bleiben.

b) Eine Neuordnung der PKW-Stellplätze, die Schaffung von zusätzlichen Stellflächen auf Parkplätzen sowie Möglichkeiten zur Verlagerung von Stellplätzen aus dem Straßenraum dorthin soll geprüft werden. Insgesamt soll die Anzahl der Stellplätze nicht verringert werden. Für den Parkplatz Ecke Lindlaustraße ist eine Neugestaltung zu prüfen. Wenn möglich, sollen zugunsten von mehr Stellplätzen die Abfall-Container an anderer Stelle durch Unterflur-Container ersetzt werden.

c) Gehwege und Fußgänger-Querungen sollen sicher und weitgehend barrierefrei sein. Die Verschiebung der Fußgängerampel auf Höhe der VR-Bank in Richtung Straßeneinmündung In der Kleinen Heide soll geprüft werden, um die Sicherheit zu verbessern.

d) Eine sichere und durchgehende Radwegeführung soll für alle Verkehrsteilnehmer einfach und deutlich erkennbar sein.

e) Straßenlaternen und Stadtmobiliar sollen möglichst so angeordnet oder versetzt werden, dass sie die barrierefreie Nutzung von Gehwegen und eine durchgehende Radwegeführung nicht behindern. Straßenlaternen sind so auszurichten, dass sie bevorzugt den Gehweg ausleuchten.

f) Für Straßenbäume ist im Geh- und Radwegebereich eine weitgehend bodengleiche Gestaltung mit Stahlgitterabdeckung zu prüfen.

g) Skulpturen sollen so integriert werden, dass sie nicht zuwuchern und regelmäßig freigeschnitten werden müssen.

h) In der Unterführung ist die marode Abtrennung zwischen Gehweg und tiefer liegendem Straßenraum durch Material zu ersetzen, das die Sicht auf den unteren Gehweg-Bereich frei gibt. Für den Fall einer Sanierung oder des Neubaus einer Eisenbahnbrücke soll die Stadtverwaltung in Verhandlungen mit der Bahn darauf hinwirken, dass der Abstand zwischen den Brückenpfeilern auf das Maß im mittleren Unterführungsbereich aufgeweitet wird. Eine helle Wand- und Deckengestaltung soll erreicht werden. Die im Konzept vorgeschlagene Aufweitung der Böschungen an der Unterführung soll geprüft und, soweit möglich, umgesetzt werden. Im Rahmen von Böschungsmaßnahmen im Bereich Alte Schule soll die Erneuerung der Treppe, bzw. alternativ dazu die Anlage einer behindertengerechten Rampe, mit sicherer Querungsmöglichkeit über die Sieglarer Straße untersucht bzw. berücksichtigt werden.

i) Der Nahversorgungsbereich soll gestärkt und primär für den Bedarf der Oberlarer Kundschaft gestaltet werden. Ein Lebensmittelversorger mit ausreichend Laden- und Parkflächen und kleinere Geschäfte und Gaststätten sollen erhalten bzw. wieder angesiedelt werden. Die Aufenthaltsqualität für Kundschaft und die Bedingungen für Außengastronomie (an geeigneter Stelle) sollen verbessert werden. Die Sicherstellung des Einzelhandelsangebotes durch einen Lebensmittelvollversorger im Ortsteil hat hohe Priorität.

j) Nach Abschluss der Baumaßnahmen im Straßenraum sollen Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes geprüft werden, z.B. ein Fassaden-Wettbewerb oder eine Gestaltungssatzung.

2. Hügelgestaltung am Ortseingang L332: 

Die Bepflanzung soll nach Möglichkeit folgenden Anforderungen genügen: Sie soll ein jahreszeitlich wechselndes, attraktives und gepflegtes Gesamtbild zeigen. Wuchernde Pflanzen sollen vermieden werden. Blütensträucher und Stauden sollen ihre natürliche Größe erreichen können und sich in Farbe, Größe und Wuchskraft so ergänzen, dass der Boden bedeckt wird sowie Wildwuchs und Schnittaufwand minimiert werden. Wenn möglich, soll das verwitterte Kunstwerk abgebaut werden.

3. Bahnstraße

Zur Erhöhung der Sicherheit an Engstellen sollten evtl. leere Baumscheiben gegenüber von gesunden Bäumen nicht wieder bepflanzt, sondern auf wechselständige Standorte versetzt werden. Je nach Qualität der Baumstandorte und Vitalität der Bäume kann es sinnvoll sein, die Wuchsbedingungen für einen Baum zu verbessern und dafür auf die Nachpflanzung eines abgestorbenen gegenüber stehenden Baumes zu verzichten.

4. Talweg

Für den Gehweg an der Bahnstraße aus Richtung Bahnhof soll eine Pflasterung bis zur Ecke und eine Absenkung dort geprüft werden. Für den Talweg soll eine direkte, barrierefreie Fußgänger-Querung (ohne Umweg über die Bahnstraße oder um die Pflasterinsel herum) geprüft und, wenn möglich, realisiert werden.

5. Oberlarer Platz 

Für den Fall einer langfristigen größeren Umgestaltungsmaßnahme müssen die Bürger beteiligt und insbesondere Anwohner und Nutzer (insbesondere Oberlarer Vereine) frühzeitig in Planungen einbezogen werden.

6. Allgemeine Maßnahmen 

Im Rahmen der allgemeinen Grünflächenunterhaltung oder zur Umsetzung des Grünflächenkonzeptes ist eine offene Gestaltung für mehr soziale Kontrolle und Kontakte sowie ein geringer Schnittaufwand anzustreben. Wo es Möglichkeiten gibt, Eigentümer sanierungsbedürftiger Immobilien oder von Baulücken zu motivieren, diese zu sanieren, zu bebauen oder für Investitionen zu veräußern, sollen diese genutzt werden.