Troisdorf erreicht Kyoto-Ziele schon 2011!
Rund 800.000 Euro Verlust pro Jahr verursacht das derzeitige mit Gas befeuerte Heizkraftwerk im Industriepark Troisdorf (ehemalige HT-Gelände). Das Kraftwerk ist erforderlich, um die Firmen im Industriepark mit Dampf und Wärme zu versorgen. Nachdem die Stadt Troisdorf das Gelände vor zwei Jahren gekauft hat, wurde im Aufsichtsrat der Troikomm darüber beraten, wie die zukünftige Energieversorgung des Industrieparks aussehen kann und wie der Verlust vermieden werden kann.
Nun hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen, gemeinsam mit RWE Innogy (einer RWE-Tochtergesellschaft, die zur Stromerzeugung regenerative Energien nutzen soll) ein Biomassekraftwerk zu bauen. Biomasse ist in diesem Fall Holz – in erster Linie Bruchholz aus nordrhein-westfälischen Wäldern und Straßenbegleitgrün. Das Holz soll aus einer maximalen Entfernung von 80-100 km um Troisdorf herum geliefert werden. Deshalb kommen hier insbesondere der Kottenforst und die Nutscheid in Frage.
Da in diesen Wäldern keine Bahnanschlüsse liegen, macht ein Bahn-Transport wenig Sinn. Es wird mit ca. zehn LKW-Anlieferungen/Tag gerechnet. Bei rund 12.500 Kraftfahrzeugbewegungen am Tag auf der Mülheimer Straße macht das einen Anteil von ca. 0,08 % des jetzigen Verkehrs aus. Laut RWE ist in Nordrhein-Westfalen maximal Holz für zehn solcher Kraftwerke vorhanden. Das Troisdorfer Kraftwerk ist nach Siegen das zweite Kraftwerk dieser Art im Land. Es wird nicht auf dem Gelände des Schießplatzes gebaut, sondern in unmittelbarer Nachbarschaft des jetzigen Kraftwerkes.
Dazu Klaus-Werner Jablonski, Bürgermeisterkandidat der CDU-Troisdorf: „Mit dem neuen Kraftwerk wird nicht nur Dampf und Wärme produziert, sondern auch ca. zehn Prozent des in Troisdorf benötigten Stroms. Es ist der zweite Schritt zur energiepolitischen Unabhängigkeit Troisdorfs. Hiermit werden die Klimaziele aus der Kyoto-Vereinbarung, die deutschlandweit 2020 erreicht werden sollen, in Troisdorf schon 2011 erreicht. Die Investitionssumme für das Kraftwerk beträgt rund 32 Millionen Euro, weitere 14 Millionen Euro werden in die Infrastruktur des Industrieparks investiert, so dass hier in Zukunft neue Firmen und neue Arbeitsplätze angesiedelt werden können. Das ist ein zusätzliches Konjunkturprogramm für Troisdorf!“
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